Zuhause.

Das habe ich noch nie gemacht, denke ich. Langzeitplanung. Weder vor dem Drama noch nach dem Drama. Das ist übrigens meine Zeitrechnung: es gibt ein ‚vorher‘ (bis 21.3.2017) und ein ‚danach‘ (ab 22.3.2017 – Tag der OP). Danach habe ich in extrem kurzen Zeiträumen geplant: spontan das nächste Wochende nach Sylt oder Wien oder nach Edinburgh und Amsterdam, die Antarktis habe ich im September gebucht und bin zwei Monate später losgereist. So ganz habe ich dem Frieden, dass der Feind fernbleibt, nicht getraut.

Und nun habe ich ein wunderbares Abenteuer für den September 2019 gebucht. Langzeitplanung. Ich denke, dass das ein gutes Zeichen ist.

22 Gedanken zu “4.10.2018

  1. Der Nordpol wäre nichts für mich, bin eine Frostbeule. Hast Du schon mal über eine Reise nach Neuseeland nachgedacht, in die Karibik oder nach China ? Da würde ich theoretisch mal gerne hin aber praktisch sieht es so aus, dass ich mir das gesundheitlich nicht zutraue.

    Lg

    Like

    1. in China war ich gerade 😉 und den Nordpol kann man nur auf einem Eisbrecher erreichen, das ist leider zu teuer. Karibik reizt mich nicht. Darf ich Dich fragen, warum Du Dir das gesundheitlich nicht zutraust – hast Du gerade Therapien? LG

      Like

  2. Ich bekomme als Antihormontherapie nicht Tam sondern einen Aromatasehemmer und von dem habe ich schon arge Nebenwirkungen wie z.B. häufige Blasenentzündungen, Hitzewallungen und öfter auch Fatigue. Da ist weder die Kälte noch große Hitze für mich erträglich. Darf ich fragen warum Dich die Karibik nicht reizt ? Mich reitzt sie eigentlich auch nicht aber irgendwie habe ich als junges Mädchen, als die Hawaiposter angesagt waren, immer gedacht da muss man ein mal im Leben gewesen sein. Aber obwohl ich Mallorca schon schön fand, war ich enttäuscht, weil ich da einfach nicht diese tiefen Glücksgefühle hatte und diese Verbundenheit wie ich sie auf Sylt oder Norderney habe. Aber im Hinterkopf habe ich immer das Gefühl wenn ich nicht hinreise was verpasst zu haben, schon grotesk irgendwie.

    Like

    1. Strand, Palmen, Sonne find ich extrem langweilig…
      Die Fatigue hat mich nach der Strahlentherapie verlassen (vermute, dass meine ganze Outdoor-Sportaktivitäten geholfen haben), Hitzewallungen hab ich auch – aber davon lasse ich mich nicht abhalten, meine Träume zu leben. Ich mag Abenteuer, das bedeutet für mich leben. 🙂

      Gefällt 1 Person

  3. Ich finde Strand, Palmen und Sonne auch langweilig und habe immer gedacht ich wäre da die Einzige und das mit mir was nicht stimmt. Es ist beruhigend, dass es es nicht nur mir so geht.
    Ich würde Dich gerne bei einem Problem, das Du vielleicht nachvollziehen kannst, um Rat fragen und wäre Dir sehr dankbar für eine Antwort. Wegen meiner nicht gerade guten Prognose habe ich mir vorgenommen so intensiv wie möglich zu leben aber das setzt mich manchmal sehr unter Druck. Zum Beispiel im Moment gerade ist mein Problem, dass ich die letzten warmen Spätsommertage die nächste Woche kommen noch nutzen will, mich aber nicht entscheiden kann ob ich bei uns zu Hause Ausflüge in die Natur mache oder nochmal an die Nordsee fahre, weil ich im Winter wegen den Blasenentzündungen nicht dort hinfahren kann und ich nicht weiß ob ich nächstes Jahr noch gesund genug bin um die 16 Stunden Fahrt dorthin auf mich nehmen zu können. Wenn ich an die Nordsee fahre, habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich die letzten schönen Spätsommertage hier bei uns in der Natur nicht genutzt habe und wenn ich hier bleibe habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich die letzte Gelegenheit in diesem Jahr an die Nordsee zu fahren nicht genutzt habe, . Weißt Du vielleicht einen Rat wie ich da rauskommen könnte ?
    (Sorry für den langen Text und danke für`s Lesen)

    Like

    1. Liebe Lisa, erstens finde ich nicht, dass das ein „Problem“ ist, sich zwischen zwei angenehmen Dingen entscheiden zu dürfen. Das ist Luxus, kein Problem. Und zweitens finde ich es schade, dass Du davon ausgehst, dass es Dir nächstes Jahr schlechter gehen könnte – Du bist jetzt gesund (bis auf ein paar Nebenwirkungen, die einen aber nicht umbringen – positiv gesehen: die Medikamente wirken, das ist ja nicht bei jedem so). Ich wünsche Dir, dass Du Dich über den Tag und das Jetzt freuen kannst und Deinen Bauch entscheiden lässt, ob Du in die Berge oder an die See möchtest – oder Deinen Mann fragst, worauf er Lust hätte 😉 Egal wie die Prognose ist – Du lebst jetzt – übe Dich in- und geniesse die Leichtigkeit des Seins. (Angaben ohne Gewähr, ich bin kein Psychologe 😉 aber bin für positives Denken!)

      Like

  4. Ja, es klingt wie Luxus aber angesichts meiner wirklich ziemlich schlechten Prognose (15 % Heilungschance laut den Ärzten ) ist es realistisch betrachtet recht wahrscheinlich dass es mir nächstes Jahr schlechter gehen wird. Ich konzentriere mich auch auf das Positive aber mir ist es auch wichtig realistisch zu bleiben.
    Lieben Dank für Deine Antwort, da waren schon einige gute Anregungen dabei mit denen ich „weiterarbeiten “ kann.
    Du bist zwar keine Psychologin aber Deine Texte sind immer philosphisch sehr bereichernd, wie Dein Blog insgesamt. Schön dass es ihn gibt.
    LG

    Like

    1. glaub‘ fest daran, dass die 15% Heilungschancen auf Dich zutreffen. Mach Dir nicht unnötig Gedanken, die Dich in Deinem Leben – im Jetzt – einengen. Carpe diem. LG

      Like

  5. Inspiriert von dem was Du geschrieben hast habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und mir geht es gut damit. Morgen geht`s an die Nordsee. Als „Kopfmensch“ braucht man immer mal jemand der einen daran erinnert. Nochmal herzlichen Dank.

    Lg

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar