Logbuch Sahara – Tag 6
In Merzouga lauschen wir marokkanisch-afrikanischer Musik. In Rissani ist Markttag: wir besuchen den Esel-Parkplatz (Kosten pro Esel: 2 Dirham), der in der Frühe noch recht leer ist, wir schauen beim Verkauf von Schafen zu und entdecken eine Anlage, in der wartende Hühner gleich geschreddert werden (note to myself: da ich an Fleisch eh nur noch ein Mal die Woche Huhn esse, kann ich auch ganz auf vegetarisch umsteigen. Gesünder für mich, gesünder für die Tiere, gesünder für die Umwelt).
Wir besuchen den Garten einer kleinen Moschee, Springbrunnen stehen inmitten von Palmen, die Sonne scheint, es ist eine friedliche Oase inmitten des lebhaften Markttages. Auch das neue Haus unseres local guides dürfen wir anschauen; stolz lädt er uns in sein Wohnzimmer, in dem gleich drei Kronleuchter an der Decke hängen und eine riesige traditionelle Sofalandschaft den gefliesten Raum einnimmt. Dein Haus ist mein Haus, so das Motto in Marokko, hier ist jeder willkommen und darf zum Tee, zum Essen und zum Übernachten bleiben. Hier kann es passieren, dass plötzlich drei Tanten vor der Tür stehen und vier Wochen zu Besuch bleiben (das ist auch unserem Guide Ahmed widerfahren, das ist normal, das ist Marokko).
Weiter geht es zur Besichtigung eines Wasserschachtes, was mich nicht interessiert, ich füttere derweil ein Kamel-Baby, das allein in der Mittagshitze vor dem Nomadenzelt steht. Mittagessen gibt es an einer Art Tankstelle, auch hier setze ich aus (tradionelles Berberessen mit Pfannkuchen und Linsen oder auch: gelbliche nicht identifizierbare Masse) und kaufe mir einen Schokoriegel.
Danach fahren wir zur Todraschlucht, die wir, auf den Spuren von Peter O’Toole – dem Lawrence von Arabien – durchqueren.
In der Oase Tinerhir blühen die Aprikosen- und Mandelbäume in weiss und rosé, dort drüben wächst Minze, dahinten Bohnen, überdacht wird die Szenerie von riesigen Dattelpalmen, die Vögel zwitschern. Die Temperaturen sind angenehm mild, während wir durch die Oase wandern. Ich komme mir vor, als sei ich im Paradies auf Erden gelandet.
Ahmed liest uns ein lustiges Kapitel aus einem marokkanischen Buch vor, während wir dem Sonnenuntergang entgegenfahren.
Traumhaft …
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