Unterwegs.
Ich setze mich auf. Die Menschen um mich herum packen ihre Badesachen ein; der eben noch blaue Himmel ist diesig und verschwimmt mit der Nordsee. Ich nehme mein Badetuch und mache mich auf den Rückweg.
Dann kann ich doch noch das nette Angebot meines kleinen Hotels, das am äussersten Zipfel von Westerland liegt, annehmen, es gibt verschiedene Kaffeesorten und Kuchen zwischen 15.00h und 17.00h auf’s Haus. Mit einem Latte Macchiato, zwei Keksen und einem Buch mache ich es mir im Strandkorb, der im Garten steht, gemütlich.
Da ich keine Lust habe, heute Abend wieder ins Zentrum von Westerland zu marschieren, folge ich dem Tipp der Hotelmanagerin und zwei anderen Gästen, die ich an der Rezeption treffe: auf dem Campingplatz könne man sehr gut essen, dort gebe es eine Osteria. Das klingt skurril, und in mir schlägt definitiv kein Camperherz, aber ich bin neugierig und abenteuerlustig. Am Waldrand des Südwäldchens wandere ich Richtung Campingplatz, zur linken liegen Felder und Wiesen, ab und an überholt mich ein Radfahrer.
Die Campingwagen stehen dicht an dicht, dazwischen sitzen Menschen auf Klappstühlen. Ehrlich gesagt, ich kann mir schöneres vorstellen. Ganz am Ende des Platzes ist ein Holzhaus, das die Osteria beherbergt. Ich setze mich wieder in einen Strandkorb, der vor dem Haus steht und bin gespannt. Der junge Kellner ist supernett, duzt mich und rät zum Grauburgunder. Dazu nehme ich Putensteaks mit Gemüse und Kartoffelspalten. Ich freue mich, dass ich dem Tipp der drei Damen gefolgt bin, das Essen ist wirklich sehr lecker und das Ambiente ungewöhnlich, zumindest für mich.

Zurück geht’s durch den Wald; das Licht fällt durch die Baumwipfel, an einem See blühen gelbe Blumen. So gelb wie mein Dachzimmer im Hotel, das nicht nur gelbe Wände sondern auch gelbe Jalousien an allen drei Fenstern hat, durch die die Sonne den Raum zum Leuchten bringt.
