Unterwegs.
Um 23.30h sind wir vom Hotel aufgebrochen, der Nachtflug sollte um 2.20h gehen – nun ist es 5.20h, ich nächtige mit meinem Vorgesetzten, der zufällig wieder denselben Flug hat, auf dem Yangon International Airport in der Lounge. Technische Probleme. Die Anschlussflüge in Dubai kriegen wir wohl nicht.
Mit Glück komme ich morgen Nachmittag aus Dubai weiter (wenn wir aus Yangon wegkommen sollten), meine Reisebegleitung muss einen Tag in Dubai bleiben – und verpasst die Geburtstagsparty der kleinen Tochter. Die Stimmung auf dem Flughafen ist entsprechend.
Aber: schlimmer geht immer. Wir könnten auch zu den Passagieren gehören, die seit Hanoi in unserem Flieger sitzen und seit der Zwischenlandung nicht raus dürfen.
Um 6.30h ist der Flieger repariert, ich vergewissere mich bei der Stewardess, ob die Schäden wirklich behoben wurden. Sie bejaht, sonst würde sie wohl auch nicht weiterfliegen, denke ich.
Ich hasse Langstreckenflüge. Schlafen kann ich nicht, ich sitze glücklicherweise am Gang und kann umherwandern. Das ungesunde Flugzugessen verschmähe ich, die Stewardess ist besorgt; ob ich nicht wenigstens das Brötchen möchte, nein, das möchte ich nicht. Ich knabbere meine Walnüsse und trinke Tee.
In Dubai spurte ich zum Ausgang – Gate closed, lese ich auf der Anzeigetafel neben meinem Flug nach Hamburg. Ich marschiere zum Counter, mit mir hunderte andere Passagiere mit den gleichen Problemen. Ich bin vom 9.00h- auf den 15.00h-Flug umgebucht worden und bekomme einen Essensgutschein, den ich bei Mc Donalds gegen einen Burger oder im Café gegen ein Croissant und ein Wasser einlösen kann. Es ist 9.30h. Ich nehme ein Croissant.
Beim Transfer mit der Bahn zum anderen Terminal treffe ich wieder auf meinen Vorgesetzten, der jetzt überraschenderweise nach Beirut fliegt, um von dort nach Larnaca zu kommen. Ein Transit-Visum muss her, aber das schockt ihn auch nicht mehr. It is a desaster, murmelt er wieder. Am Montag wird er frei nehmen und einen extra-Geburtstag mit dem traurigen Kind feiern, da er sein Versprechen, am Geburtstag zuhause zu sein, nicht halten konnte.
Spät abends komme ich endlich in Hamburg an.
Ich bin k.o. Die Wäsche ist schmutzig. Der Kühlschrank ist leer. Ich dusche und falle ins Bett.
Und wache am Sonntag vom Vogelgezwitscher und den ersten Sonnenstrahlen auf, die durch das Zimmer gleiten. Ich spüre die kühle klare Frühlingsluft, die nach Blumen duftet. Das ist mein Paradies, denke ich. Und freue mich.