Unterwegs.
Die Herzis müssen ohne mich Federball spielen. Ich stecke auf dem Weg zum Turnverein in der Bahn fest, technische Störung. Nach einer gefühlten Ewigkeit und der Durchsage, daß die Bahn nur noch eine Station weiterführe und dann Ersatzbusse eingesetzt würden, steige ich aus und in eine andere Linie um, die mich in Richtung Heimat bringt. Später lese ich, daß es eine Schießerei gab und die bewaffneten Täter in den U-Bahntunnel geflüchtet sind, der Bahnverkehr bis 21.30h eingestellt und auf der Straße Superstau war.
Ich ziehe mein Sportzeug an, gehe in den Garten, mache etwas Taiji und marschiere noch einmal um den Block, dem Sonnenuntergang entgegen.
Im Briefkasten ist eine Postkarte aus der Reha-Klinik:
Liebe Frau R.,
ich wollte mich (leider mit einiger Verspätung!) bei Ihnen ganz herzlich für den Roman bedanken, der mir beim Lesen große Freude bereitet hat! Vielen Dank dafür und weiterhin alles Gute für Sie! T.S.
PS: Ich glaube, die Zuckertüten sind noch unverändert 😉
Ich freue mich sehr über die handgeschriebene Karte der Psychologin, bei der ich vor über einem Jahr einige Termine in der Klinik hatte. Anscheinend habe ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit meiner Beschwerde über die Zuckertüten auf den Tischen im Speisesaal von Krebskranken, die auch noch mit der Aufschrift „wir machen Sie gesund“ versehen waren.
Mein Azubi schaut mich an: er hätte gelesen, dass es sehr gesund sei, frische Zitrone und Ingwer ins Wasser zu tun. Und wer mache das immer? frage ich zurück. Wir! ruft er. Bei mir lernt er fürs Leben.
Sechs Paar weiße Sportsocken gekauft.