Unterwegs.

Es regnet. Ich spüre die Tropfen im Gesicht, ich höre meine Schritte auf dem Weg, der mich vom Hafen hinauf zum Michel und durch’s Komponistenviertel bis hin nach Planten un Blomen führt. Die Blumen blühen, die Bäume auch, ich atme die frische Luft ein, die nach Regen und Blüten duftet. Unter meinem Lieblingsbaum halte ich an, lege die Hand auf den Stamm und spüre die raue Oberfläche; und ich spüre in mich hinein, die Stimmung ist gut, die Kopfschmerzen, die mich seit gestern Abend verfolgen, habe ich abgehängt. Alles ist gut.

Das Leben nimmt wieder Fahrt und ich meine Reiseplanungen auf. Exakt 14 Tage nach der zweiten Impfung werde ich auf meine Lieblingsinsel fliegen, zwar jetzt schon mit einer Herausforderung, hat doch die Fluggesellschaft meinen Abflug von Hamburg nach Düsseldorf verlegt. Da musste halt flexibel sein, sage ich mir, nach über einem Jahr, das ich fast ausschliesslich in meiner Küche – arbeitend, essend, aus dem Fenster schauend – verbracht habe, werde ich mal wieder gefordert.
Ich tue das, was ich mir angeeignet habe: ich fokussiere mich auf das Positive. Der Fokus liegt auf den Hotels, die ich mir dort gönnen werde, beide mit herrlichem Blick aufs Meer und beide mit wunderbaren Swimming Pools, die ich zu frequentieren gedenke. Beziehungsweise gar nicht erst wieder verlassen werde. Und so freue ich mich auf den Moment, wenn ich den Flieger verlasse und die warme Blumenluft einatme, die die Insel ausmacht.

Ausserdem habe ich kurzentschlossen und aus mehrerlei Gründen meine Reiseplanung für den Herbst geändert: statt durch den Dschungel zu klettern und zu den 8000ern im Himalaya zu marschieren, ist mir neulich Abend, als ich wieder einen meiner Lieblingsklassiker auf arte gesehen habe, eingefallen, dass ich genau dort, wo der Film spielt, schon immer mal hinwollte. Warum die Destination es nicht auf meine Bucket-List geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Aber es wird grandios werden, da bin ich mir sicher. So die Reise denn durchgeführt wird. Und davon gehe ich jetzt erstmal aus; ich freue mich lieber, als dass ich Bedenken trage.

Überhaupt nimmt alles wieder Fahrt auf: gestern hatte ich das dritte (und letzte) Mal Physio, die überraschenderweise im Fitnessraum (yeah!) stattfand, der ziemlich gut besucht war, was mich etwas irritierte, aber nicht so sehr störte, war ich – samt Erstimpfung und FFP2 – in einem abgetrennten Bereich unterwegs.

Und ich werde Ende Mai an einem 3-stündigen QiGong-Workshop der Hamburger Krebshilfe teilnehmen. Mit Test, Maske, Erstimpfung, aber dafür in einem Garten mit anderen Menschen. Darauf freue ich mich. Auch wenn ich überlesen habe, dass es nicht nur ein QiGong- sondern auch ein Tanzworkshop ist. Doch auch das könnte ganz schön werden und sehe „Der Tanz“ von Henri Matisse vor meinem inneren Auge, ja, so ungefähr könnte es sein.

Das Leben nimmt Fahrt auf.

8 Gedanken zu “13.05.2021

  1. Mein erster Gedanke war, warum du nach Sylt fliegt statt die Bahn zu nehmen… aber wahrscheinlich gibt es mehr als eine Insel in deinem Leben. 😉
    Ganz viel Spass – ich freue mich schon auf die Reisebeitraege! ❤

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    1. Ich hab nochmal sinniert. So, wie du deine Lieblingsinsel beschreibst, stelle ich mir Madeira vor. 😊 Jetzt bin ich wirklich gespannt, wo es hingeht!!

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  2. Sylt hatte ich mir auch erst gedacht, aber dann als zu abwegig betrachtet. 😊
    Sommer – Sonne – Meer, davon träumt mein Schatz nach der 1. Impfung gestern. Mitte Juni sind wir fertig, mal schauen wie die Lage dann aussieht.
    Viel Spaß fit beim Planen❣

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