Trau Dich.

Ich schaue nach oben und sehe die alten, weißen Umkleidetürchen mit ihren Nummern, die sich hinter der Gitterbalustrade aneinanderreihen. Unterbrochen wird die Türenkette durch türkisfarbene Kacheln, die sich im Design der hohen, gewölbten Decke des Jugendstil-Bades widerspiegeln, und da, da spiegele ich mich auch.

Das Wasser im Innenbecken hat eine sanfte grünliche Farbe, die von den orangefarbenen Schwimmflügeln der Kinder durchbrochen wird. Ich schwimme ein wenig umher, das Wasser ist warm, und ganz am Ende der Bahn stelle ich zu meiner Überraschung fest, dass ich dort gar nicht mehr stehen kann.

Als ein Signal ertönt, welches ich nicht deuten kann, verlasse ich das Becken und setze mich auf die Liege. Das Signal ertönt wieder, und dann, dann wird es wellig wie auf dem Meer. Kinder und Erwachsene springen von ihren blauen Plastikflößen in das wallende Wasser, um sich wieder zurück auf die Flöße zu hieven.

Ich stelle mich beim Bademeister vor und erkläre, dass ich hier noch nie gewesen bin. Ich bin Stammgast des Aussenbeckens des Nachbarbades, es allerdings einer gehörigen Portion Glück bedarf, um eines der 14 (!) frei verfügbaren Tickets pro Schwimmschicht im Vorverkauf zu ergattern. Für die Sonntags-Slots hatte ich kein Glück. Da ich aber unbedingt schwimmen wollte, bin ich über meinen Schatten und ins Aussenbecken des unbekannten Bades gesprungen. Der Sprung über den eigenen Schatten war eine gute Sache. Der Sprung ins (noch) fremde Aussenbecken auch.

Das Ambiente hier draußen ist anders, aber als Alternative durchaus passabel. Beim Schwimmen schaue ich auf ein großes blaues „U“, die Sandsteine und die grün-patinierten Kupferelemente des U-Bahnhofes Kellinghusenstraße. Eine Bahn fährt ein. Praktisch, denke ich, die werde ich nachher nehmen, denn sie fährt in meinen Stadtteil.

Ich steige Treppen hoch- und wieder runter und gehe in den Bereich, in dem die Therme liegt. Auch hier ist alles in ein sanftes Grün getaucht, ich gehe ins Becken, plansche ein bisschen herum, um dann doch wieder zum Aussenbecken zurückzugehen. Die Sonne kommt hervor und scheint mir ins Gesicht. Das Wasser, das glitzert. Fast so schön wie in „meinem“ Aussenbecken.

Fitnessrückblick der Woche:
Di: Meditation-Class ✔️
Mi: Gym ✔️
Fr: Schwimmen ✔️
Sa: Schwimmen ✔️
So: Schwimmen ✔️

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