Unterwegs.

Ist es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen, wenn der Arzt, den ich zwei Jahre zuvor für 10 Minuten bei einem Info-Gespräch gesehen habe, sagt, dass er sich an mich erinnere?

Ich erinnere ihn daran, dass ich ein defektes NTHL1-Gen habe und deshalb wieder zur Spiegelung kommen solle. Aber wir hätten ja damals nur zwei kleine Polypen enfernt, nix dramatisches. Nun interveniert er; das Gewebe müsse man beobachten, deshalb sässe ich wieder hier.

Wieder mal habe ich einen Arztbrief missverstanden; ich dachte, alles sei gut.

Mir wird Blut abgenommen, mit einem Termin und dem Konzentrat zum Einnehmen stehe ich wieder vor der Tür.

Jetzt bin ich aber schon etwas amüsiert: statt mir zwei Jahre trübe Gedanken wegen des defekten Gens zu machen, habe ich zwei fröhliche Jahre gelebt.

Ich sitze am Kanal, trinke einen grünen Tee und beschliesse, mir auch weiterhin keine Sorgen zu machen. Was kommt, wird kommen, was fernbleibt, bleibt fern. Es macht schlichtweg keinen Sinn, sich vorab unnütz zu sorgen.

Nächste Woche wieder Doppel-Nachsorge-Termin in „meinem“ Krankenhaus, Anfang September die Spiegelung, und dann geht’s in die Arktis. Das Leben ist schön. Alles andere akzeptiere ich sowieso nicht.

5 Gedanken zu “12.08.2019

  1. In die Arktis reist du?

    Ja, ich versuche auch so zu leben. Möglichst vorher keine Sorgen machen, wenn’s da ist, hat man noch genug Zeit dazu. Aber das ist gar nicht so einfach immer bei diesem Motto zu bleiben.

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    1. ja, ich reise Anfang September in die Arktis (wobei ich glaube, dass die Reise in die Antarktis nicht zu toppen sein wird). Das ist meine pragmatische Haltung, manchmal wird die auch bei mir emotional torpediert 😉 macht aber keinen Sinn, vorab in Panik zu geraten.

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  2. Man macht sich oft viel zu viele Gedanken, die sich im Nachhinein als völlig unnötig herausstellen.

    Arktis: Oh wie bin ich auf deine Schilderungen gespannt! 🙂

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