Logbuch Israel – Tag 9

Könnt ihr mich alle hören? Wir gehen rechts rum, rechts! An der Absperrung (schschhhhhssshhrauschen) vorbei, rechts, die Treppe (schschschhhhhhhrauschen) hoch!!

Letzte Worte aus dem Audio-Guide, bevor die Verbindung zur Reiseleitung abbricht. Statt im Gedränge zwischen Tausenden Gläubigen zu versinken, mache ich am Eingang der Grabeskirche in Jerusalem kehrt und setze mich am Vorplatz auf die Stufen in die Sonne. Ich entdecke R., L. und K., die ebenfalls keine Lust auf die Menschenmassen haben. Jetzt einen Kaffee, sagt R. Und ein Stückchen Apfelstrudel, ergänze ich. Das hätte es im österreichischen ehemaligen Hospiz gegeben, aber wir durften nur auf die Dachterrasse und den Blick über Jerusalem bestaunen.

Wir warten. Punkt 14.45h – auf die Deutschen ist Verlass – kommt der Rest der Gruppe aus der Grabeskirche. Endlich frei, das erste Mal seit Beginn der Reise! Die freie Zeit verbringe ich mit A., K. und S., wir haben jeder einen Wunsch frei. Ich wünsche mir den Apfelstrudel in Österreich, wir kämpfen uns zurück durch die Menschenmassen und den Bazar des arabischen Viertels.

Bei Strudel, Caffe Latte und Sachertorte überlegen sich die anderen Drei, was sie sich wünschen könnten. Shopping! Wir werfen uns wieder ins Getümmel des Bazars und kaufen Schälchen, Schals, Gewürze und geschnitzte Kamele. Endlich sich im eigenen Tempo treiben lassen, das mag ich ja gern.

Ausserdem mag ich K., A. und S. sehr gern, die sich auch für gesunde Ernährung begeistern und sogar fasten. Da jetzt aber Urlaub ist, teilen wir uns am Abend zu Dritt 15 verschiedene Kuchen und Desserts.

Am Vormittag waren wir im Übrigen in mindestens fünf weiteren Kirchen (in einer haben wir gesungen…) und auf dem Ölberg sowie gestern in Bethlehem in der Geburtskirche, damit ist mein Bedarf an Kirchenbesuchen für dieses Jahr gedeckt.

Was sonst noch? Bei der etwas ambitionierten Wanderung über glitschige Felsen gab es einen Kollektivsturz der Luxemburger, zum Glück nur ein paar Schrammen. Und J.? Der liegt noch im Krankenhaus, nachdem die Ärzte eine Lungenentzündung diagnostiziert haben.

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