Unterwegs.

Dear colleagues,
please kindly note that we are organizing an event for World Cancer Day which will be held at M on 4th of February.
Professor Dr. D (Dental Surgeon, Professor and Head of Department of Oral medicine) and Dr. M (AR Hospital) will speak about Oral Cancer, Breast Cancer and Ovarian Cancer. We would like to invite all business units to attend.

Ich bin überrascht und auch etwas gerührt über die Nachricht im Posteingang, die aus unserem Büro in Südostasien kommt. Die asiatische Geschäftsleitung organisiert einen Event zum World Cancer Day und lädt einige hundert Kollegen dazu ein. Ich schreibe zurück, lobe sie ob dieser ungewöhnlichen Aktivität, wundere mich insgeheim aber auch etwas, da Krebs eher ein Problem der ersten Welt ist, in der die Menschen zuviel Zucker und Junkfood essen und sich zu wenig bewegen (verkürzt ausgedrückt). Im nächsten email folgt die Info, daß vor allem die Kollegen erscheinen mögen, die Betelnüsse kauen. Betelnüsse gelten als krebserregend. Also ist Krebs doch kein ausschließliches First World-Problem, denn Betelnüsse kauen dort fast alle. Ich weise meine Abteilung vor Ort an, Fotos zu machen und einen Artikel über den Event zu schreiben, den wir im nächsten Newsletter veröffentlichen können.

Man schickt mir vorab die Präsentation der Professoren; ein, zwei Schockbilder, Texte in burmesischer Kringelschrift, aber auch Fotos, wie man sich die Brust abtastet (was schon wirklich sehr offen für die dortige Kultur ist, vor allem in einer öffentlichen Präsentation) und icons, die Meditation, Bewegung, Rauchen (durchgestrichen), Alkohol (durchgestrichen), Junkfood (durchgestrichen), Gemüse (nicht durchgestrichen) darstellen. Das finde ich jetzt mal eine wirklich gute Aktion.

Eine weitere Einladung ist in der Post, ‚mein‘ Krankenhaus lädt zum Informationstag Brustkrebs Hamburg 2019 ein.

Als ich mich auf den Weg ins öffentliche Bad mache, fängt es an zu schneien. Schneeflocken irren durch den Dampf, der aus dem Becken steigt, mein Blick irrt im Becken umher und sucht die pinke Badekappe. Meine Schwimmfreundin fehlt.

 

3 Gedanken zu “01.02.2019

  1. Wo ist deine Schwimmfreundin? Denkst du, mit ihr ist alles gut?
    Ich denke, ob man Krebs in diesen anderen Ländern anders wahr nimmt, als in unserer hochtechnischen Kultur, wo man medizinisch natürlich viel auf Vorsorge und Beobachtung setzt. Und auch die Mittel hat, zu behandeln. In ärmeren Ländern ist die medizinische Versorgung auch nicht für jeden zugänglich, umso lobenswerter, wenn auch dort die Prävention vorangetrieben wird. Prävention ist einfach wichtig! Liebe Grüsse! Katrin

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    1. Hi Katrin, ich hoffe, dass mit ihr alles gut ist – letzten Freitag fehlte sie auch schon, davor hatte sie eine Darmspiegelung. Sie ist ja superfit, allerdings 80 Jahre alt (auch wenn ich das nicht glauben kann).
      Ich denke, dass in der Dritten Welt das Bewusstsein und Wissen um Krankheiten ganz anders ist – da sich seit zwei Jahren dort vieles ändert und es ein Statussymbol ist, wenn man sich KFC und Co leisten kann (da stehen sie in Schlangen vor der Tür, US-Fastfood gab es dort früher nicht) ändert sich auch die Ernährung, die Menschen werden übergewichtig. Das sehe ich ja, wenn ich vor Ort bin. Man kann es ihnen nicht verübeln, sie sind stolz darauf, dass sie mich zum Pizzaessen mitnehmen können. Und ich immer wieder sage, dass ich gern asiatisch esse (frisches Gemüse, Reis…) 🙂 insofern: gute Aktion zum World Cancer Day.

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