Zuhause.

Wenn mein lieber Freund mitteilt, daß er ab jetzt Veganer sei.
Wenn ich innerlich mit den Augen rolle und antworte, daß man da aber Nahrungsergänzungsmittel einnehmen müsse, um keine Mangelerscheinungen zu bekommen.
Wenn ich ein paar Tage abwarte und nachfrage, ob er immer noch Veganer sei.
Wenn er dies bejaht. (Disziplin können wir.)
Wenn ich feststelle, dass er mit dem Fisch-Restaurant, in dem wir – wie jedes Jahr zum Geburtstag – einen Tisch gebucht haben, selbst vorab diskutieren könne, was man ihm denn nun kredenzen dürfe.
Wenn der Tisch im Fisch-Restaurant abbestellt wird.
Wenn ich mich auf die Suche nach einem anderen Restaurant begebe, das am Feiertag geöffnet hat und etwas Veganes vorbereiten kann.
Wenn das Restaurant an der Elbchaussee sagt, sie könnten sich auf Veganer einstellen.
Wenn das vorgeschlagene 5-Gänge-Menü so interessant klingt, dass ich es für mich auch vorbestelle.
Wenn alle Gäste um uns herum Steaks und Enten und Gänse und Klöße mit Sauce essen.
Wenn das vegane 5-Gänge-Menü optisch grandios ausschaut und auch noch lecker ist.
Wenn wir für’s nächste Jahr sofort wieder reservieren. Veganes Menü, versteht sich.
Wenn ich abends in der Bar einen alkoholfreien Basilikum-Cocktail trinke.
Wenn ich mich frage, wo das noch enden soll 🤔

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17 Gedanken zu “18.1.2019

  1. Ich finde manchmal schade, dass das Denken über Essen soviel Platz einnimmt. Ich denke manchmal, die Generation vor uns war froh, wenn es überhaupt was gab und wir können uns den Luxus leisten, da so ein grosses Thema draus zu machen. Das macht mich nachdenklich.. Liebe Grüße!

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    1. ich empfinde es nicht als Luxus, über Ernährung nachzudenken. „Früher“ war die Ernährung anders, das Wissen, die Umwelteinflüsse. Ich habe mich „vorher“ nicht mit Ernährung beschäftigt und habe einiges dazu gelernt – was mir u.a. auch hilft, fit und gesund zu bleiben 🙂

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    1. Das will ich gerne glauben, ich bestelle mir auch gerne mal ein vegetarisches Gericht, warum auch nicht mal vegan. Ich habe nur was gegen diese militanten Veganer, die alle Nichtveganer für Verbrecher halten.

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    2. ich finde auch, dass jeder das essen soll, was er möchte. Ich halte niemandem Vorträge, wenn er ein Rumpsteak bestellt oder gern mal ein Glas trinkt, und ich möchte mir auch keine Vorhaltungen anhören von wg. „immer nur Salat und gesund“ 🙂

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  2. Meine Oma sagt immer: „Du bist, was Du isst.“
    Ich finde es egal, ob vegan, vegetarisch oder klassisch. Hauptsache gesund und vor allem vielfältig.
    Weg von monokulturellem Einheitspamf. Allerdings ist vegane Ernährung nicht ganz einfach – unser Körper ist da nur suboptimal für ausgelegt.
    Wichtig ist, dass nicht nur „wir“ Allesesser die Veganer akzeptieren, sondern die Veganer uns das Essen nicht vermiesen, weil sie das Gesicht verziehen oder versuchen zu missionieren. Da habe ich leider mehrfach (in beide Richtungen) schlechte Erfahrungen gemacht.

    Lass Dir Deinen veganen, alkoholfreien Cocktail schmecken; mein Wasser ist es auch 😉

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