Tag 2

Nach dem Frühstück (es gibt sogar Bananen, Apfel, Haferflocken und Yoghurt) machen wir uns auf den Weg zum Barkhormarkt, wo es Gebetsmühlen, Klangschalen, Räucherwerk, Schals, Öl und Buttertee gibt – eben alles, was man als Pilger braucht. Wir umrunden mit ihnen den Jokhang-Tempel, das wichtigste Heiligtum in Lhasa. Im Tempel ist es heiss und stickig, es riecht nach Öl und dem Butterzeug, was die Pilger an den Buddha-Statuen spenden, und davon gibt es viele. Dicht gedrängt steigen wir die Stufen hinauf auf’s Dach und haben einen wunderschönen Blick auf die Umgebung. Wir besuchen zwei weitere Tempel, auch hier dominieren Gedrängel, intensive Gerüche, die sonoren Stimmen der Betenden, die riesigen Statuen und die intensiven Farben und bunten Holzverzierungen. Der dumpfe Klang der Trommeln, der die bösen Geister vertreiben soll, unterstreicht diese fremde Welt.

Nachmittags fahren wir ins Sera-Kloster; im Klosterhof setze ich mich auf den Boden und bin fasziniert von den Mönchen, die lautstark in kleinen Gruppen über Philosophie debattieren.

Im Krankenhaus verfolgen wir einen Vortrag über tibetische Medizin; die Menschen werden in kalte, warme und neutrale Typen eingeteilt, die Ernährung darauf abgestimmt. Yin und Yang müssen im Einklang sein, die Psyche und der Körper.

Abends bricht ein Sturm los: die Gebetsfähnchen vor den Fenstern flattern, ich schließe die Fenster, die im Wind aufgeklappt sind. Es beginnt zu regnen.

14 Gedanken zu “31.7.2018

  1. Deine Beschreibung erinnert mich sehr an die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin. Dürfte in Tibet ähnlich sein. Ich mag diese Philosophie.

    Und ich merke gerade, wie langsam ein neues Ziel auf meiner Reiseliste auftaucht. Das Blatt hatte schon lange keine Destination Eins mehr, aber da dämmert eine Zeile, die mit „T“ beginnt.

    Danke! Schreib‘ bitte weiter! 😊

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  2. Hilft Dir nicht Aspirin gegen die Kopfschmerzen oder Ibu ?
    Wünsche Dir jedenfalls dass sie bald weggehen und Du alles unbeschwehrt
    genießen kannst.

    Lg

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  3. Das mit den Kopfschmerzen ist übel, das tut mir echt leid. Wäre es eine Möglichkeit gewesen, wenn du dich der Höhe langsam angenähert hättest, sprich, indem du ein paar Tage früher angereist wärst und auf geringeren Höhen verbracht hättest? Oder ist das ein Phänomen, das auftaucht, wie ein Schalter umgelegt wird?

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  4. Oh, hier steht es ja eh, dass du Ibuprofen gegen die Kopfschmerzen nimmst oder genommen hast. Bei mir hilft Pfefferminzöl immer super! Je einen Tropfen auf die Spitzen der Zeige- oder Mittelfinger und dann an den Schläfen und am Hals beim Schädelansatz einmassieren. Das darf ruhig lange dauern, ich massiere immer jeweils fünf Minuten und atme dabei ruhig wie bei einer Meditation.

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