Im Krankenhaus.

Es ist kurz nach 8 Uhr. Die Dame am Empfang schaut hoch und fragt, wieso ich eine Überweisung zum Ultraschall hätte. Zur Nachsorge, antworte ich. Von der Gynäkologin aus dem fünften Stock. Welche Seite? Beide. Sie hält Rücksprache mit der Radiologin, ich bekomme das mit, als ich im Wartezimmer Platz genommen habe. Ob ich auch mit einer Mammographie einverstanden sei, fragt sie dann. Denn die sollte ein halbes Jahr nach der Operation gemacht werden. Ich bin einverstanden.

Dann machen wir beides, Mammographie und Ultraschall.
Die Knoten enthielten Flüssigkeit, die können sich noch verändern und auch verschwinden, erklärt die Radiologin. Und bei „meinem“ Krebs wäre es unwahrscheinlich, wenn er jetzt wieder aufgetaucht wäre. Entwarnung.

Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so erleichtert war.

Das mitgenommene Taxigeld, eingesteckt für das worst case scenario, investiere ich in einen Blumenstrauß. Den schenke ich mir.

Der Nebel, der noch den Fernsehturm umhüllt, löst sich langsam auf. Die Sonne kommt durch.

#Krebs

19 Gedanken zu “19.09.2017

  1. Mit der Diagnose ist die Leichtigkeit des Seins bestimmt erst einmal vorbei, ich bin mir sogar sicher. Ich hoffe, dass dir unendlich viele glücklichmachende Ergebnisse nach den Nachsorgeuntersuchungen wieder ein unbeschwertes Leben zurūck bringen. Die Tage vor den Untersuchungen stellen dann hoffentlich die große Ausnahme dar.
    Ganz liebe Grüße
    Elke

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    1. Du hast Recht, das mit der Leichtigkeit ist etwas schwierig – allerdings ist das Sein viel intensiver geworden, da ich bewusster lebe und mich viel mehr freue, auch über „selbstverständliche“ Dinge.

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