Zuhause.

Seine Frau, so erzählte man sich, hatte den Männern Kaffee und Kuchen gereicht. Und wir alle wollten wissen: Was für Kuchen? Erdbeere? Rhabarber? Zitronenbaisertorte? 
Julie Otsuka „Wovon wir träumen“

S. ist als erste da, wir stehen zusammen an meinem Küchenfenster und freuen uns, als wir U., wie immer mit federndem, aufrechten Gang und wippendem Zopf, den Platz überqueren sehen. Es ist das erste Treffen nach unserer gemeinsamen Zeit im Sanatorium. Da ich täglich im Sanatorium über die ungesunde Ernährung geschimpft habe, habe ich mich besonders bemüht, politisch korrekte Snacks aufzufahren. Die Mädels registrieren das und sind begeistert. Auch S. hat zwischenzeitlich auf gesunde Ernährung umgestellt und versucht, Zucker zu vermeiden.

Wir freuen uns sehr, uns wiederzusehen. U. hat eine DVD mit Qigong-Übungen dabei, die sie gerade von ihrer Krankenkasse geschenkt bekommen hat. S. hat sich zu einem Yoga-Kurs angemeldet, ich habe bereits die Kostenübernahme für mein Rezept über 50 Stunden Aqua-Fit oder Gymnastik von der Krankenkasse genehmigt bekommen. Und wir alle sind bereits wieder beruflich im Einsatz. Läuft bei uns.

Es ist genauso wie im Sanatorium, wir reden unaufhörlich, lachen, fragen, tauschen uns aus, verabreden uns für das nächste Treffen bei U., wenn S. aus ihrem Urlaub zurück ist.  Und dann guckt uns S. ganz intensiv an, hebt ihr Glas und sagt: Wir schaffen das. Ich bin da ganz sicher.

3 Gedanken zu “17.08.2017

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